- Google steht vor einem Rechtsstreit wegen kartellrechtlicher Vorwürfe, der umfassende Handlungsempfehlungen des Justizministeriums nach sich zog. Google hat eigene Lösungsvorschläge vorgestellt, die laut der Firma über das hinausgehen, was in der Gerichtsentscheidung behandelt wird. Gerätehersteller erhalten mehr Flexibilität, beispielsweise könnten Partner wie Apple eigene Browser-Engines und Suchmaschinen wählen. Individuelle Suchmaschinenvereinbarungen sollen für verschiedene Plattformen getroffen und Partnerschaften jährlich erneuert werden. Erweiterte Wahlmöglichkeiten für Android-Nutzer sollen ihnen erlauben, rivalisierende Suchmaschinen und Browser ohne Zwangsintegration von Google-Diensten zu verwenden.
Der fortlaufende Rechtsstreit von Google wegen kartellrechtlicher Vorwürfe hat zu einer Liste umfassender Handlungsempfehlungen seitens des Justizministeriums geführt. Im Zentrum der Klage steht das Monopol auf die Suche, aber die Folgen betreffen auch Android und das allgemeine Browsersystem. Kürzlich hat Google seine eigene „Lösungsvorschläge” zu den Empfehlungen des Justizministeriums veröffentlicht. Laut Google gehen diese Vorschläge weit über das hinaus, worum es eigentlich in der Entscheidung des Gerichts geht.
Flexibilität für Gerätehersteller
Eine der wesentlichen Maßnahmen wäre, dass Partner wie Apple die Freiheit haben, eine Browser-Engine ihrer Wahl zu wählen. Dasselbe gilt für Samsung und andere Hersteller, damit sie ihre eigenen Produkte frei gestalten können. Bedeutsam ist hierbei Apples Anpassungen im Namen der Flexibilität: Nutzer können den Standard-Suchmaschinenanbieter auf ihren iPhones ändern. Zudem ermöglicht es Apple seit iOS 17, verschiedene Suchmaschinen im regulären und privaten Modus des Safari-Browsers zu nutzen. Ein Beispiel für Googles Einfluss ist die finanzielle Unterstützung von Mozilla, um den Firefox-Browser zu fördern.
Partnerschaften und Wettbewerb
Googles neue Vorschläge sehen vor, dass individuelle Suchmaschinenvereinbarungen für verschiedene Plattformen getroffen werden. Das könnte separate Verträge mit Apple für iPhone (iOS) und iPad (iPadOS) bedeuten, sowie unterschiedliche Suchmodi. Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, die Partnerschaft jährlich zu erneuern, sodass auch Apple seine Optionen überprüfen kann. Zudem beinhaltet das Google-Konstrukt, dass Hersteller von Android-Geräten nicht zwangsläufig Google-Suche oder Chrome lizenzieren müssen, um Zugang zu Google Play oder anderen Diensten zu erhalten.
Erweiterte Wahlmöglichkeiten
Google geht sogar noch einen Schritt weiter und bietet an, dass Android-Nutzer ohne die Fessel eines vorgeschriebenen Suchanbieters leben können. Das umfasst auch die Freiheit, rivalisierende Suchmaschinen oder Browser zu verwenden, ohne die Integration von Google-Diensten wie dem Gemini AI-Assistenten zu erzwingen. Diese Lösungsvorschläge würden eine Laufzeit von drei Jahren haben, im Gegensatz zur von den Klägern geforderten zehnjährigen Frist. Google betont, dass diese Änderungen auf Kosten ihrer Partner umgesetzt würden, aber dennoch die Bedenken des Gerichts adressieren.