- 20 Prozent der erwachsenen US-Amerikaner beziehen Nachrichten von Nachrichten-Influencern. Über 50 Millionen Menschen konsumieren Nachrichten von Creatoren auf Social-Media-Plattformen. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen beziehen 37 Prozent der Menschen Nachrichten von Influencern. TikTok zeigt die geringste Geschlechterdisparität unter Nachrichten-Influencern. Traditionelle Medienhäuser müssen Strategien entwickeln, um mit dem Wachstum digitaler Creator umzugehen.
Der Einfluss von Influencern auf die Nachrichtenlandschaft hat in den letzten Jahren bemerkenswert zugenommen. Laut aktuellen Daten des Pew Research Center, in Zusammenarbeit mit der Knight Foundation, beziehen mittlerweile rund 20 Prozent der erwachsenen US-Amerikaner regelmäßig Nachrichten von sogenannten Nachrichten-Influencern – Personen, die regelmäßig nachrichtenbezogene Inhalte posten und über 100.000 Follower auf Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok, X oder YouTube haben. Dies bedeutet, dass über 50 Millionen Menschen ihre Nachrichten auf diese Weise konsumieren. In der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen steigt dieser Anteil sogar auf 37 Prozent.
Der Aufstieg der Influencer
Prognosen zufolge wird diese Zahl bis 2028 weiter steigen, was darauf hindeutet, dass Creator eine zunehmend dominante Rolle bei der Nachrichtenverbreitung und -konsumierung einnehmen werden. Besonders auffallend ist, dass vor allem rechte Medienmacher auf Plattformen wie Podcast-Plattformen oder Social-Media-Dienste zurückgreifen, um ihre politischen Ideologien zu verbreiten. Während der letzten Wahlzyklen hat sich gezeigt, dass gerade pro-Trump-Creator bedeutende Rollen einnehmen, indem sie versuchen, sich Zugang zu Pressebriefing-Räumen in der Regierung zu verschaffen.
Trotz des starken Auftritts konservativer Stimmen im Netz identifizieren sich laut Pew nur 27 Prozent der Creator als konservativ, während 21 Prozent liberale Neigungen zeigen. Fast die Hälfte der Content-Creator hat keine klare politische Zugehörigkeit, was eine bunte Mischung an Meinungen und Inhalten schafft. Interessanterweise weist TikTok die geringste Geschlechterdisparität auf, mit knapp 50 Prozent identifizierten männlichen und 45 Prozent weiblichen Nachrichten-Influencern.
Aktuelle Herausforderungen für traditionelle Medien
Mit diesen Erkenntnissen stehen traditionelle Medienhäuser vor der Herausforderung, sich die Dynamik und Reichweite digitaler Creator zunutze zu machen oder zumindest Wege zu finden, um ihre traditionelle Berichterstattung zu ergänzen. Während Plattformen wie X weiterhin die dominierende Kraft auf textbasierten sozialen Medien darstellen, wächst der Wettbewerb durch neue Plattformen wie Bluesky, die nach der Wahl ein beachtliches Wachstum verzeichneten. Beide politischen Lager in den USA, insbesondere die Demokraten, denken über Strategien nach, um die Online-Präsenz ihrer Stimmen zu stärken und ein eigenes progressives Medienökosystem zu schaffen. Die nächste Herausforderung für Social-Media-Plattformen und traditionelle Medien besteht darin, herauszufinden, wie sie mit diesen tiefgreifenden Veränderungen im Konsum- und Vertriebsverhalten der Nachrichten umgehen und darauf reagieren.