- Das Feuchtgebiet Las Arenitas bietet eine überraschende Oase in der kargen Wüstenregion südlich von Mexicali. Die Kläranlage Las Arenitas recycliert 46 Prozent des Abwassers von Mexicali und trägt zur Wiederbelebung des Hardy Rivers bei. In den 1990er Jahren begannen sowohl die USA als auch Mexiko, die Verschmutzung der Region durch den Bau von Infrastrukturen zu mindern. Die künstlichen Feuchtgebiete haben die Vogelartenvielfalt von acht auf 160 Arten erhöht. Trotz Erfolgen bei der Biodiversität erfordert die Region weitere Maßnahmen zur nachhaltigen Wasserbewirtschaftung.
In der kargen Wüstenregion südlich von Mexicali, wo der blasse Wüstensand die Landschaft dominiert, erscheint das Feuchtgebiet Las Arenitas wie eine Fata Morgana. Doch es ist real und bietet Zugvögeln sowie heimischen Arten, die das Delta des Colorado River überqueren, eine Oase. Wasser, das von der Stadt Mexicali genutzt wurde, erhält hier, knapp südlich der US-mexikanischen Grenze, ein zweites Leben. Die Hälfte dieser Wassermenge wird dem benachbarten Hardy River zugeführt, um Ökosysteme wiederzubeleben, die einst als unwiderruflich verloren galten. Historisch gesehen waren die Wasserwege hier mit Abwässern aus Mexicali belastet, ein Problem, das die US-amerikanischen und mexikanischen Behörden nicht länger ignorieren konnten.
Die Wiederbelebung der Wasserwege
In den 1990er-Jahren begannen beide Nationen mit dem Bau von Infrastrukturen, um die Verschmutzung zu mindern. So nahm 2007 südlich von Mexicali die Kläranlage Las Arenitas ihren Betrieb auf. Mexicali, direkt an der Grenze gelegen, produziert jährlich über 80 Millionen Kubikmeter Abwasser. Davon werden 90 Prozent gesammelt, 46 Prozent davon fließen nach Las Arenitas. In der Kläranlage werden zuerst Feststoffe und Sedimente aus dem Abwasser entfernt. Dann durchläuft es belüftete Lagunen, wo Luft eingebracht wird, um aerobe Bakterien zu fördern, die organisches Material zersetzen.
In den folgenden Zweiphasen-Lagunen arbeiten aerobe und anaerobe Bakterien Hand in Hand und bauen organische Materialien ab. Schließlich erreicht das Wasser die Reifungsbecken, in denen sich die verbleibenden Feststoffe absetzen. Anfangs funktionierte dieses neue System nicht optimal, doch 2009 kam es zu einer wegweisenden Zusammenarbeit zwischen staatlichen Stellen und Umweltorganisationen.
Ein gescheitertes ökologisches Paradies
Die Konstruktion der Feuchtgebiete, unterstützt von Pronatura Noroeste und dem Sonoran Institute, erwies sich als zusätzliche Hilfe zur Reinigung des Wassers und der Teilrenaturierung der Landschaft. Inzwischen sind etwa 15 Prozent der ursprünglichen Feuchtgebiete erhalten geblieben und beherbergen eine immense Biodiversität. Die künstlich geschaffenen Las Arenitas-Feuchtgebiete wirken wie Stoppschilder gegen die Zerstörung.
Der ökologische Wert dieser Initiative zeigt sich darin, dass die Anzahl der Vogelarten von acht auf beeindruckende 160 anstieg, mit mehr als 18.000 gezählten Vögeln. Diese verbesserte Biodiversität erzeugt nicht nur ein ökologisches Gleichgewicht, sondern bietet auch Potential für Umweltbildung und Regeneration des lokalen Grundwasserkörpers. Trotz der Herausforderungen, die mit der Überkapazitätsnutzung der Kläranlage einhergehen, ist die Erhaltung der Feuchtgebiete von entscheidender Bedeutung. Weitere Maßnahmen sind jedoch erforderlich, um den Wasserverbrauch in der Region nachhaltig zu gestalten.