- Batterien von Elektrofahrzeugen sind in der Regel langlebiger als die von Smartphones und könnten nach 20 Jahren noch funktionieren. Es gibt wachsende Beweise, dass die Kapazität der Batterien von Elektrofahrzeugen auch nach 300.000 Kilometern noch bei etwa 87 Prozent liegt. Eine Analyse zeigt, dass die durchschnittliche jährliche Verschlechterungsrate von Elektrofahrzeugbatterien nur 1,8 Prozent beträgt. Ältere Elektroautomodelle weisen oft eine höhere Batteriekapazität auf als von den Herstellern prognostiziert. Verbesserte Wartungstechnologien könnten zur Langlebigkeit und Wertsteigerung von gebrauchten Elektrofahrzeugen beitragen.
Zweitverwendungsfahrzeuge mit elektrischem Antrieb werden oft als wenig wertvoll wahrgenommen, weil die massiven Batterien nach nur wenigen Jahren kostspieligen Ersatz benötigen könnten. Diese Annahme findet sich in Gesprächen oder Foren wieder, die sich mit diesem Thema auseinandersetzen. Doch während die Preise für gebrauchte Elektrofahrzeuge tatsächlich gefallen sind, mehren sich die Hinweise darauf, dass die Lebensdauer der Batterien weitaus länger sein könnte als die garantierten acht Jahre. Es ist sogar möglich, dass sie nach 20 Jahren noch voll funktionstüchtig sind und damit eine längere Nutzungsdauer als viele Fahrzeuge mit fossilen Brennstoffen aufweisen.
Die Zukunft der Batterietechnologie
„Es gibt eine immense Besorgnis der Verbraucher bezüglich des Zustands der Batterie, die sie in einem gebrauchten Fahrzeug kaufen“, erklärt James Wallace, Mitbegründer der Batterieanalyseabteilung von Fortescue. Seine Arbeit konzentriert sich darauf, Software zu entwickeln, die die Leistung von Batterien in intensiven Einsatzbereichen optimiert, wie etwa im Motorsport oder im Bergbau. Er hofft, dass Elysias Technologie auf den allgemeinen Markt übertragen wird, um den Kunden mehr Klarheit über die beschaffenen Secondhand-Batterien zu bieten. Unser Denken stützt sich oft auf bisherige Erfahrungen. Im Hinblick auf die Lebensdauer von Batterien schließt das meist die Nutzung von Mobiltelefonen ein, deren Leistung nach einigen Jahren abnimmt.
Es zeichnet sich jedoch ab, dass Batterien in Elektrofahrzeugen weitaus robuster sind als die in Smartphones. Im Gegensatz zu täglichen Ladevorgängen bei Handys, werden Elektrofahrzeuge oft nur wöchentlich geladen. Eine aktuelle Studie einer Beratungsfirma, die mit einem österreichischen Batteriespezialisten zusammenarbeitete, ergab, dass die Batteriekapazität eines durchschnittlichen Elektroautos nach 100.000 Kilometern noch etwa 90 Prozent beträgt, bei 300.000 Kilometern immer noch 87 Prozent.
Langfristige Beobachtungen und Fortschritte
Zusätzliche Forschungsdaten einer Flottentelematikfirma verdeutlichen, dass die Batterieleistung über die Zeit hinweg weniger abnimmt als erwartet. Diese Erhebungen berücksichtigen sowohl die zurückgelegte Strecke als auch das Alter der Fahrzeuge. Eine detaillierte Analyse zeigte eine durchschnittliche jährliche Verschlechterungsrate von lediglich 1,8 Prozent. Sollte dieser Trend linear fortbestehen, hätte ein Elektrofahrzeug nach zehn Jahren noch 82 Prozent seiner ursprünglichen Batteriekapazität, deutlich mehr als die 70 Prozent, die von den meisten Herstellern nach acht Jahren garantiert werden.
Neue Autos beginnen häufig mit einer Reichweite von über 300 Meilen, so dass auch nach 20 Jahren und einer reduzierten Kapazität von 64 Prozent die Restreichweite mit rund 192 Meilen immer noch sehr praxistauglich ist. Dennoch werden Fragezeichen über die exakte Lebensdauer von Elektrofahrzeugbatterien bleiben, da es derzeit nur wenige Fahrzeuge gibt, die bereits ein Jahrzehnt auf dem Buckel haben. Manche Modelle der ersten Generationen boten keine ausreichende thermische Kontrolle, was sich negativ auf die Langlebigkeit auswirkte.
Aktuelle Studien und zukünftige Prognosen
Forschungsergebnisse älterer Elektroautomodelle zeigen jedoch, dass Batterien oft länger halten, als die Hersteller ursprünglich annahmen. Ältere Modelle von BMW und Tesla bestätigen, dass sogar nach einer Dekade noch mehr als 80 Prozent der Batteriekapazität vorhanden sind. Dennoch mahnen Experten zur Vorsicht, da es zum Lebensende der Fahrzeuge eine beschleunigte Batterieschädigung geben könnte, die noch nicht vorhersehbar ist. „Wir können die Zukunft nicht voraussagen“, betont Charlotte Argue, Senior Managerin für nachhaltige Mobilität.
Trotz dieser Unwägbarkeiten gibt es ermutigende Hinweise, dass Elektrofahrzeuge im Vergleich zu konventionellen Automobilen nicht nur kostengünstiger sind, sondern mit besserer Wartungstechnologie und robusteren Batteriemanagementsystemen eine revolutionäre Langlebigkeit erreichen könnten. Ein zehn Jahre altes Elektrofahrzeug könnte fast wie neu erscheinen, und selbst nach zwei Jahrzehnten noch begehrte Gebrauchsqualität bieten. Dies könnte ein weiteres Element der Disruption innerhalb der Automobilindustrie darstellen.