- Der Energiebedarf von KI macht bereits bis zu 20 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs von Rechenzentren aus. . KI-gestützte Systeme wie ChatGPT übertreffen Bitcoin-Mining im Energiebedarf. . Der steigende Energiehunger von KI beeinflusst die Klimaziele großer Technologieunternehmen negativ. . Rechenzentren beanspruchen 2024 etwa 1,5 Prozent des globalen Energieverbrauchs. . Intransparenz bei der KI-Hardware-Nutzung erschwert die Abgrenzung des tatsächlichen Energiebedarfs.
In der heutigen digitalen Ära beanspruchen Künstliche Intelligenz (KI) und ihre energieintensiven Anwendungen zunehmend die globale Infrastruktur, insbesondere Rechenzentren. Diese Entwicklung ist nicht nur technologische Faszination, sondern auch eine erhebliche Umweltherausforderung. Laut einer aktuellen Untersuchung macht der Energiebedarf von KI bereits bis zu 20 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs von Rechenzentren aus. Diese Zahl könnte bis zum Ende des Jahres rapide ansteigen und nahezu die Hälfte des gesamten Stromverbrauchs in Rechenzentren ausmachen, eine alarmierende Prognose.
Der Energieschub der großen Tech-Konzerne
Die Dringlichkeit, die mit dem rasanten Wachstum des Energieverbrauchs einhergeht, wurde von Alex de Vries-Gao, dem Gründer von Digiconomist, intensiv untersucht. Seine Forschung weist darauf hin, dass der Energiehunger von KI-gestützten Systemen wie ChatGPT und großen Sprachmodellen exponentiell wächst. Im Gegensatz zu Bitcoin-Mining, das bereits als energieaufwendig gilt, übertrifft KI sogar diese älteren Technologien in seinem Energiebedarf. Während Bitcoin-Miner im Verhältnis relativ moderate Investitionen benötigen, investieren große Technologiekonzerne immense Summen, um die Entwicklung und Integration von KI voranzutreiben und somit deren steigende Energieansprüche zu bedienen.
Die Auswirkungen auf Klimaziele der großen Technologiefirmen
Die Auswirkungen dieser Trends sind weitreichend und betreffen auch die Klimaziele großer Technologieunternehmen. Google zum Beispiel hat einen signifikanten Anstieg seiner Treibhausgasemissionen verzeichnet, was die Bemühungen zur Erreichung der angestrebten Klimaneutralität bis 2030 zusätzlich belastet. Trotz einer klaren Fokussierung auf nachhaltige Praktiken könnte der Druck durch den steigenden Energiebedarf von KI ihre Emissionsziele erheblich beeinträchtigen.
Parallel dazu zeigt ein Bericht der Internationalen Energieagentur, dass Rechenzentren 2024 etwa 1,5 Prozent des globalen Energieverbrauchs beanspruchten, was rund 415 Terawattstunden entspricht. Diese Zahl steigt stetig an, insbesondere durch den massiven Ausbau von AI-Kapazitäten, welche die Nachfrage nach entsprechenden Rechenzentren weiter anheizen.
Unsicherheiten und die Zukunft der KI-Energieverantwortung
Trotz erheblicher Anstrengungen, die Energieverantwortung zu quantifizieren, bestehen weiterhin zahlreiche Unbekannte, insbesondere bezüglich der tatsächlichen Nutzung von KI-Hardware weltweit. Die Intransparenz, insbesondere seitens der großen Technologiefirmen, erschwert eine klare Abgrenzung und ein Verständnis des tatsächlichen Energie-Bedarfs erheblich. Größere Offenheit seitens dieser Unternehmen könnte helfen, realistischere Prognosen zu treffen und die notwendigen Maßnahmen für eine nachhaltige technologische Zukunft zu ergreifen.