- Mark Zuckerberg hat indirekt 40 Dollar über einen Vergleich im Rahmen der „Facebook Internet Tracking Litigation“ überwiesen. Die meisten Menschen ignorieren Hinweise auf Sammelklagen, obwohl sie die Möglichkeit auf hohe Auszahlungen bieten. Im vergangenen Jahr wurden 42 Milliarden Dollar durch solche Vergleiche erzielt, was den dritthöchsten Betrag in zwanzig Jahren darstellt. Nur 4 Prozent der berechtigten Personen melden tatsächlich Ansprüche an, wie eine Untersuchung der Federal Trade Commission zeigt. Experten fordern eine staatliche Plattform zur Verbesserung der Informationslage und zur Erhöhung der Anspruchsrate.
Im April dieses Jahres hat Mark Zuckerberg, wenn auch nicht persönlich, mir vierzig Dollar über Venmo geschickt. Der Betrag stammt aus einem Vergleich eines Sammelklageverfahrens namens „Facebook Internet Tracking Litigation“. Dies war nur einer von vielen Auszahlungen, die ich aus diversen Sammelklagen seit Januar erhalten habe, darunter auch Zahlungen von 21,65 Dollar, 20,04 Dollar (zweimal), 14,81 Dollar und 12,60 Dollar. Solche rechtlichen Auseinandersetzungen, insbesondere gegen große Tech-Unternehmen, betreffen viele Menschen und führen häufig zu erheblichen Vergleichen.
Immer mehr Menschen profitieren
Im Vorjahr wurden laut einer Interessengemeinschaft von Verteidigungsanwälten 42 Milliarden Dollar durch Sammelklagevergleiche erzielt. Dies stellt den dritthöchsten Wert in den letzten zwei Jahrzehnten dar. Diese Zahlungen sind keine Seltenheit, denn die Flut von rechtlichen Verfahren gegen Tech-Konzerne wächst stetig. Plattformen und soziale Medien werden mittlerweile genutzt, um betroffene Nutzer zu finden. Ein Großteil der Menschen ignoriert solche Hinweise, in der Annahme, sie seien unwichtig oder gar unseriös. Dabei verpassen sie oft die Gelegenheit, sich ihren Anteil an den hohen Vergleichssummen zu sichern.
Geringe Beteiligung, großes Potenzial
Eine Untersuchung der Federal Trade Commission von 2019 stellte fest, dass lediglich 4 Prozent der berechtigten Personen tatsächlich Ansprüche anmelden. Dies ist besonders bei Fällen von Datenschutzverletzungen relevant. Als Beispiel kann der Cambridge Analytica Skandal 2018 dienen, bei dem über 250 Millionen Nutzer potenziell betroffen waren. Doch nur 17 Millionen von ihnen haben tatsächlich Ansprüche geltend gemacht. Social-Media-Kampagnen versuchen nun, mehr Menschen zu erreichen und sie zur Teilnahme an Sammelklagen zu motivieren.
Tipps für Anspruchsberechtigte
Viele Menschen wie April Phelps, die Gesundheitsarbeiterin aus Memphis, profitieren erheblich. Sie hat es geschafft, durch regelmäßiges Durchforsten ihrer E-Mails und Sozialen Medien fast 8.000 Dollar an Ansprüchen zu sichern. Phelps gehört einer Facebook-Gruppe mit über 30.000 Mitgliedern an, die sich gegenseitig bei der Einforderung von Ansprüchen unterstützen. Sie empfiehlt, Spam-Ordner zu überprüfen und sich über neue rechtliche Entwicklungen zu informieren, um keine Chance zu verpassen.
Ohne einen zentralisierten staatlichen Ansatz bleibt ein großer Teil der potenziellen Ansprüche ungenutzt. Experten wie Amanda M. Rose fordern eine staatliche Plattform, um die Informationen zu verbessern und die Anspruchsrate zu erhöhen. Bis dahin liegt es an den Einzelnen, aufmerksam zu bleiben und die Möglichkeiten zu nutzen, die sich bieten.