- Das Fachjournal Chemosphere veröffentlichte eine Korrektur zu einer Studie über toxische Stoffe in Küchenutensilien. Der Rechenfehler in der Studie übertrieb die Gefahr durch Küchenutensilien um eine ganze Größenordnung. Die korrigierte Studie fand BDE-209 in Alltagsgegenständen wie Spielzeugen und Haaraccessoires. Von 203 untersuchten Gegenständen wiesen nur 10 Prozent eine Kontamination mit bromhaltigen Verbindungen auf. Die Untersuchung regt dazu an, potenziell gefährliche Stoffe in Alltagsprodukten kritisch zu hinterfragen.
Vor kurzem hat das renommierte Fachjournal für Umweltchemie, Chemosphere, eine Korrektur zu einer Studie veröffentlicht, die ursprünglich alarmierende Ergebnisse über toxische Stoffe in Küchenutensilien aufzeigte. Diese Studie hatte vor wenigen Wochen eine rege Diskussion entfacht und dazu geführt, dass Menschen aufgefordert wurden, ihre Löffel und weiteres Küchenzubehör zu überdenken. Ein Artikel von Wirecutter lieferte sogar einen Einkaufsführer für sicherere Utensilien. Der kürzlich veröffentlichte Korrekturhinweis könnte nun die hitzige Debatte etwas beruhigen, indem er offenlegt, dass ein Rechenfehler die Gefahr durch Küchenutensilien um eine ganze Größenordnung übertrieben dargestellt hatte.
Korrektur des Berechnungsfehlers
Genauer betrachtet hatten die Autoren berechnet, dass ein Küchenutensil bei mittleren Konzentrationen eines bestimmten giftigen Brandschutzmittels, BDE-209, täglich 34.700 Nanogramm der Substanz abgeben könnte. Dies wurde im Vergleich zu einem Referenzwert der Umweltschutzbehörde EPA gerechnet, der als sicher galt. Die angegebene sichere Dosis beträgt 7.000 ng pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Bei Annahme eines 60 kg schweren Erwachsenen ergäbe das eine sichere tägliche Höchstdosis von 420.000 ng. Die Autoren hatten jedoch fälschlicherweise einen Wert von nur 42.000 ng pro Tag angegeben, was den falschen Eindruck vermittelte, dass die tatsächliche Belastung fast die Grenze des Zulässigen erreichte, obwohl sie in Wirklichkeit weit darunter lag.
Fehler bleibt ohne Einfluss auf das Gesamtergebnis
Trotz der erheblichen Diskrepanz in den Zahlen zeigte sich, dass die Schlussfolgerung der Studie letztendlich unberührt blieb. Die nun korrigierte Untersuchung stellt weiterhin klar, dass die gefundenen Flammschutzmittel wie BDE-209, welche in Elektronikprodukten weit verbreitet waren, auch in Alltagsgegenstände übergehen können. Besonders überraschend war der Fund, dass BDE-209 nicht nur in Küchenutensilien, sondern auch in anderen Haushaltsprodukten wie Spielzeugen und Haaraccessoires nachgewiesen wurde. Von den 203 untersuchten schwarzen Kunststoffgegenständen waren lediglich 20, also rund 10 Prozent, mit bromhaltigen Verbindungen betroffen, die auf eine Kontamination hindeuten könnten.
Weniger häufige Kontamination
Nur 14 der 203 Produkte waren konkret mit BDE-209 verunreinigt. Am höchsten war die Menge dieses Elements in einer Einweg-Sushiplatte, die 18.600 ppm Bromverbindungen enthielt. Die Studie legt zwar nahe, dass solche Fälle eher die Ausnahme als die Regel sind, jedoch bleibt unklar, welche Expositionsrisiken speziell von diesen Produkten ausgehen könnten. Folglich ruft die Studie erneut dazu auf, die Verwendung potenziell gefährlicher Stoffe in alltäglichen Produkten kritisch zu hinterfragen, besonders im Hinblick auf deren Integration über den Recyclingprozess.