- Im Juli 2020 wurde der Sohn der Richterin Esther Salas von einem als Lieferant getarnten Mörder getötet. New Jersey führte daraufhin Daniel’s Law ein, um die Privatsphäre von Richtern und Strafverfolgungsbeamten zu schützen. Das Gesetz erlaubt es, persönliche Daten aus öffentlichen Aufzeichnungen und Websites entfernen zu lassen, andernfalls drohen Unternehmen Geldstrafen. Zahlreiche Klagen wurden eingereicht, um Verstöße gegen Daniel’s Law zu ahnden, die finanzielle Strafen in Milliardenhöhe nach sich ziehen könnten. Matt Adkisson sieht in Daniel’s Law die Chance, den Umgang mit persönlichen Daten in den USA grundlegend zu verändern.
Im Juli 2020 ereignete sich eine schockierende Tragödie, als ein 72-jähriger Anwalt, getarnt als Lieferant, an der Tür von Richterin Esther Salas in North Brunswick, New Jersey, klingelte. Als sich die Tür öffnete, zog er eine Waffe und verletzte den Ehemann der Richterin schwer – ihr einziger Sohn, der 20-jährige Daniel Mark Anderl, wurde tödlich getroffen. Der Mörder, so Salas, hatte ihre Adresse online gefunden und war erzürnt, da sie einen Fall seines Mandanten nicht schnell genug bearbeitet hatte. In ihrer Verzweiflung betonte Salas: „Wir müssen es erschweren, dass wir verfolgt werden. Wir können nicht einfach abwarten, bis die nächste Tragödie passiert.“ Ihre Forderung war klar: Richter sollten ihre Wohnadressen geheim halten dürfen.
Ein neues Gesetz zum Schutz der Privatsphäre
New Jerseys Gesetzgeber handelten prompt und führten einige Monate später das sogenannte Daniel’s Law ein. Heute können sowohl amtierende als auch ehemalige Richter, Polizisten, Staatsanwälte und andere Strafverfolgungsbeamte in New Jersey verlangen, dass ihre Wohnadresse und Telefonnummer aus öffentlichen Aufzeichnungen gestrichen werden. Sie können ebenfalls fordern, dass diese Daten von jeder Website entfernt werden, einschließlich populärer Plattformen wie Whitepages, Spokeo, Equifax und RocketReach. Unternehmen, die diesen Anforderungen nicht innerhalb von zehn Geschäftstagen nachkommen, müssen eine Geldstrafe von mindestens 1.000 Dollar zahlen. Dieses Gesetz ist das einzige Datenschutzgesetz in den USA, das den Betroffenen eine finanzielle Entschädigung garantiert, wenn Anträge auf Privatsphäre ignoriert werden.
Klärung durch rechtliche Herausforderungen
Doch das Gesetz wird gerade auf eine harte Probe gestellt. In New Jersey laufen derzeit zahlreiche Klagen, vorangetrieben von Matt Adkisson, einem 41-jährigen Serienunternehmer, und fünf Kanzleien – darunter zwei der renommiertesten des Landes. Rund 20.000 Arbeiter, Rentner und ihre Angehörigen klagen gegen 150 Unternehmen, die angeblich gegen Daniel’s Law verstoßen haben, indem sie Anträge zur Entfernung persönlicher Informationen ignorierten. Adkisson schätzt, dass diese Unternehmen jährlich rund 150 Milliarden Dollar Umsatz generieren, und nun könnten sie mit Strafen in Höhe von 8 Milliarden Dollar konfrontiert werden.
Ein unerwarteter Durchbruch
Matt Adkisson, der sich als engagierter Unternehmer versteht, sah in Daniel’s Law nicht nur eine Möglichkeit zum Schutz der Privatsphäre, sondern auch als Chance, ein Umdenken im Umgang mit persönlichen Daten in der gesamten Nation zu bewirken. In seinem Bestreben, Datenbroker zu zwingen, sensible Daten über Menschen nicht mehr zu veröffentlichen, hofft Adkisson, dass dieser Fall als Katalysator für verbesserten Datenschutz für alle dient. Adkisson weiß, dass es ein harter Kampf wird, doch für ihn ist der Schutz der Privatsphäre ein fundamentales Anliegen, das weit über jede geschäftliche Opportunität hinausgeht.