- US-Senatorin Maggie Hassan nimmt Datenmakler ins Visier, die Opt-out-Informationen verbergen. Das kalifornische Gesetz erfordert, dass Makler Datenlöschtools sichtbar machen, was von vielen ignoriert wird. Hassan fordert von Unternehmen Transparenz bezüglich ihrer Suchblockaden bis zum 3. September. Datenmakler verkaufen detaillierte persönliche Informationen oft ohne Zustimmung. Besonders gefährdete Gruppen wie Überlebende von Gewalt sind durch Datenhandel gefährdet.
In einer beunruhigenden Enthüllung hat US-Senatorin Maggie Hassan bedeutende Datenmakler ins Visier genommen, nachdem eine Untersuchung aufgedeckt hat, dass mindestens 35 Unternehmen ihre Opt-out-Informationen aus den Suchergebnissen verbergen. Dies erschwert es den Menschen, die Kontrolle über ihre eigenen Daten zu übernehmen und ihre Privatsphäre im Internet zu schützen. Hassan, die führende Demokratin im Gemeinsamen Wirtschaftsausschuss, hat fünf prominente Unternehmen – IQVIA Digital, Comscore, Telesign Corporation, 6sense Insights und Findem – dazu aufgefordert, zu erläutern, warum der Code ihrer Websites offenbar darauf ausgelegt ist, Löschungsanfragen zu vereiteln. Keine der Firmen reagierte umgehend auf eine Anfrage für eine Stellungnahme.
Verborgene Datenschutzverletzungen aufdecken
Das kalifornische Gesetz verpflichtet Makler, eine Möglichkeit zur Löschung persönlicher Daten bereitzustellen. Die Untersuchung zeigte jedoch, dass Dutzende von registrierten Maklern ihre Opt-out-Tools in Google und anderen Suchergebnissen verbergen. Verbraucherschützer nannten dies einen „cleveren Trick“, der die Datenschutzrechte untergräbt und möglicherweise als illegal gilt. Ein solches Design schränkt laut kalifornischem Datenschützer die Verbraucherautonomie ein und erschwert die Entscheidungsfindung. Hassan fordert die Firmen auf, die Platzierung ihrer Opt-out-Seiten zu begründen und offenzulegen, ob sie Code verwendet haben, um das Durchsuchungsindexieren zu blockieren. Falls dies der Fall wäre, möchte sie wissen, inwieweit dies erfolgt ist. Weiterhin sollen die Unternehmen jeglichen Suchblockade-Code bis zum 3. September entfernen.
Datenhandel und seine Gefahren
Hinter den Kulissen treiben Datenmakler eine milliardenschwere Industrie an, die mit detaillierten persönlichen Informationen handelt, die oft ohne Wissen oder Zustimmung der betroffenen Personen gesammelt werden. Sie erstellen umfassende Dossiers, häufig gespickt mit präzisen Standortdaten, politischen Neigungen und religiösen Zugehörigkeiten und verkaufen diese Profile weiter. Zwar ist ein kleiner Anteil der Amerikaner über die Existenz dieses Überwachungssystems informiert, jedoch erkennen noch weniger das wahre Ausmaß oder die Art, wie es ihr Leben beeinflussen kann. Früher im Jahr kamen Bestrebungen der Trump-Administration auf, die Sammlungs- und Verkaufspraktiken deutlicher einzuschränken.
Erhöhte Risiken für gefährdete Gruppen
Für Überlebende von häuslicher Gewalt, sexuellen Übergriffen oder Stalking ist das Risiko besonders hoch. Die Nationale Netzzentrale gegen Häusliche Gewalt wies darauf hin, dass Datenmakler große Mengen an Informationen sammeln und verkaufen, die Überlebende gefährden könnten. Der Prozess, sich von diesen Listen entfernen zu lassen, ist oft mühsam, da Betroffene viele Makler kontaktieren, schwer zugängliche Formulare ausfüllen und regelmäßig Löschanträge erneut einreichen müssen. Eine Pflicht zur Transparenz und Eindeutigkeit bei den Datenschutzwerkzeugen erfordert, dass diese leicht auffindbar und nutzbar gemacht werden, um das Recht der Bürger auf Privatsphäre zu gewährleisten, so Hassan.


