- Die Voyager-Sonden sind die am weitesten von Menschenhand geschaffenen Objekte im Universum und sammeln seit 1977 wissenschaftliche Daten im interstellaren Raum. Die Langlebigkeit der Voyager-Mission beruht auf der Philosophie der Redundanz, die für alle Weltraumtechnologien von entscheidender Bedeutung ist. Die Sonden wurden ursprünglich nicht für eine Nutzung von 30 oder mehr Jahren ausgelegt, halten aber dank redundanter Systeme weiterhin durch. Letztes Monat trat ein technisches Problem an den Triebwerken von Voyager 1 auf, das durch eine verstopfte Treibstoffleitung verursacht wurde. Die Zusammenarbeit zwischen ehemaligen Ingenieuren und jungen KollegInnen ermöglicht kreative Lösungen zum Erhalt der Mission.
Seit ihrem Start im Jahr 1977 bereisen die Raumsonden Voyager 1 und 2 das All auf einer wahrhaft bemerkenswerten Odyssee. Diese beiden Botschafter der Menschheit haben die Grenzen unseres Sonnensystems überschritten und sind in den interstellaren Raum vorgedrungen. Sie sind die am weitesten von Menschenhand geschaffenen Objekte im Universum und setzen auch nach beeindruckenden 47 Jahren ihre Expedition fort. Trotz der Herausforderungen, die der Erhalt der alten Technologie mit sich bringt, sammeln die Sonden weiterhin wertvolle wissenschaftliche Daten, die Einblicke in die rätselhaften Weiten jenseits der Sonne bieten.
Überraschendes Durchhaltevermögen der Technologie
Diese bemerkenswerte Langlebigkeit der Voyager-Sonden lässt uns über die Schnelllebigkeit unserer modernen Technologien staunen. Smartphones und Computer neigen dazu, nach wenigen Jahren der Nutzung nachzulassen. John Casani, ein ehemaliger Projektleiter der Voyager-Mission, betonte, dass die Sonden ursprünglich nicht dazu ausgelegt wurden, 30 oder gar 40 Jahre zu überdauern. Vielmehr wurde sichergestellt, dass sie nicht versagen. Dieses Erfolgsgeheimnis liegt in der Philosophie der Redundanz, die für alle Weltraumtechnologien von entscheidender Bedeutung ist.
Die im Design der Voyager-Sonden verankerte Redundanz bewirkt, dass für jede kritische Komponente ein Ersatz vorhanden ist. Sollte eine Komponente ausfallen, kann der Bordrechner autonom auf das Ersatzsystem umschalten. Dieses Prinzip zeigt sich auch in der Entsendung zweier Sonden: Voyager 1 und 2. Die aktuelle Projektleiterin der Voyager-Mission, Suzanne Dodd, betont, dass gerade diese Doppelung eine Form der Redundanz darstellt.
Komplexe Entscheidungen und technologische Hürden
Letzten Monat trat ein Problem an den Triebwerken der Voyager 1 auf, verursacht durch eine verstopfte Treibstoffleitung. Ursprünglich sollte der Durchmesser der Leitung etwa 0,01 Zoll betragen. Jedoch reduzierte sich dieser durch Ablagerungen auf 0,0015 Zoll, wodurch die Effektivität der Triebwerke beeinträchtigt wurde. Voyager 1 verfügt zwar über alternative Triebwerke, deren Aktivierung jedoch präzise Abstimmungen erfordert und einen erheblichen Energiebedarf mit sich bringt, um sie aufzuwärmen. Dodd stellte fest, dass zukünftige Entscheidungen mit erheblicher Vorsicht und durchdachter Analyse getroffen werden müssen.
Die Arbeit an einer derart betagten Mission erfordert den Umgang mit veralteten Programmiersprachen und begrenzten Ressourcen, ganz zu schweigen von der Kommunikationsverzögerung. Aufgrund der enormen Entfernung der Voyager-Sonden werden Signale erst nach fast 24 Stunden empfangen. Um die Voyager am Laufen zu halten, sind ehemalige Ingenieure erneut an Bord geholt worden, die zusammen mit jüngeren KollegInnen kreative Lösungen entwickeln. Dodd beobachtet erfreut, dass diese Zusammenarbeit zwischen erfahrenen Experten und jungen Ingenieuren eine beidseitige Lernmöglichkeit darstellt.