- Mehrere Nutzer berichten von schwerwiegenden Instabilitätsproblemen bei Intel-Prozessoren der 13. und 14. Generation.
- Häufige Abstürze machen die Systeme nahezu unbrauchbar, obwohl Intel BIOS-Updates zur Lösung bereitgestellt hat.
- Die Problematik betrifft sowohl Privat- als auch Geschäftsleute, die teils erhebliche Mehraufwände durch Support-Vorfälle haben.
- Im Vergleich zu AMD-CPUs, die viel weniger Fehler verursachen, sind Intel-CPUs überproportional häufig von Abstürzen betroffen.
- Intel wird vorgeworfen, unzureichend zu kommunizieren und keine klare, zuverlässige Lösungsstrategie bereitzustellen.
„Ich werde nie wieder einen Intel-Prozessor zum Launch kaufen.“ Dies sagte ein Reddit-Nutzer nach mehreren gescheiterten Versuchen, vier Core i9-13900K-Prozessoren über mehrere Monate hinweg zum Laufen zu bringen. Ein anderer Nutzer berichtete, dass er alle Komponenten seines Systems austauschen musste, außer der CPU. “Ich hatte nie Probleme mit Intel-Produkten,“ fügte er hinzu. Doch diesmal war die Instabilität der 13. und 14. Generation von Intel-CPUs das Problem. Trotz BIOS-Updates und Stellungnahmen von PR-Managern besteht das Problem weiter und viele Nutzer, sowohl private als auch geschäftliche, beklagen sich über das Problem. Einige gehen so weit, Intels High-End-Chips als „defekt“ zu bezeichnen.
Das Problem verschärft sich
Die ersten Berichte über Instabilitäten beim Core i9-13900K und Core i9-14900K machten Ende letzten Jahres die Runde. Ein Bericht aus Korea brachte das Thema ins Rollen, als Gamer berichteten, dass Spiele wie Tekken 8 und andere Unreal Engine-Spiele aufgrund von Abstürzen unspielbar wurden. Intel veröffentlichte daraufhin ein Intel Baseline Profile, das zahlreiche BIOS-Einstellungen zur Stabilität änderte. Obwohl diese Änderungen zu einer gewissen Stabilität führten, blieben dennoch viele Probleme bestehen. Der YouTube-Kanal Level1Techs veröffentlichte ein Video, das die Ursachen der Abstürze untersuchte und erschreckende Daten zeigte. Ein Entwickler berichtete von tausenden verlorenen Spielern aufgrund von Server-Abstürzen. Quellen von Dell, Lenovo und HP schätzten, dass etwa 10% bis 25% dieser Chips Probleme haben, während Level1Techs annahm, dass die Zahl eher bei 50% liegt.
Die Absturzraten sind alarmierend. Innerhalb eines 90-tägigen Zeitraums verzeichnete Level1Techs 1.584 Abstürze aufgrund eines Dekompressionsfehlers in einer Absturzdatenbank eines nicht genannten Spieleentwicklers. Davon entfielen 1.431 Abstürze auf die Core i9-13900K und Core i9-14900K. Zum Vergleich: AMD-CPUs verursachten in diesem Zeitraum nur vier Fehler. Auch wenn Intel überrepräsentiert scheint, machen ihre CPUs nur etwa 30% der Daten aus, jedoch über 90% der Abstürze.
Untersuchungen und Zweifel
Wendall von Level1Techs stellte fest, dass fast alle Abstürze von Systemen mit Intel-Prozessoren der 13. und 14. Generation stammen. Er betonte, dass diese Absturzraten ein Überlebensbias darstellen könnten, da schwerwiegende Systemabstürze, wie ein Blue Screen of Death (BSOD), nicht berücksichtigt werden. Darüber hinaus gibt es zahlreiche andere Fehler, wie etwa das Ausgehen des GPU-Speichers, die schwer auf die CPU zurückzuführen sind.
Eine Untersuchung von Wendall ergab widersprüchliche Ergebnisse zu vorherigen Berichten, die behaupteten, die CPUs erhielten zu viel Leistung. Bei Multiplayer-Servern, die diese CPUs verwendeten, litten etwa 50% der Server unter Instabilität, selbst bei konservativen Motherboard-Chipsätzen, die keine unnötige Leistung an die CPU abgeben. Ein Anbieter von Rechenzentren berichtete, dass Kunden-Support-Vorfälle ungewöhnlich häufig bei dieser Konfiguration auftraten und erhöhte die Support-Kosten für Intel-Systeme gegenüber AMD um über 1.000 US-Dollar. Entwickler von Alderon Games und Warframe äußerten ähnliche Bedenken und berichteten von zahlreichen Nutzer-Beschwerden. Die Entwickler von Warframe hatten insbesondere festgestellt, dass fast alle Abstürze auf Intel-Prozessoren der 13. und 14. Generation zurückzuführen waren.
Das Problem ist nun weit verbreitet
Das Problem ist mittlerweile offiziell weit verbreitet und betrifft Nutzer, die alles nach Vorschrift machen. Epic Games hatte sogar Abstürze in Fortnite aufgrund dieser Prozessoren gemeldet. Die größte Anleitung, die bislang veröffentlicht wurde, stammt von Intels PR-Manager Thomas Hannaford, und diese bestand lediglich darin, das BIOS zu aktualisieren. Obwohl einige BIOS-Updates halfen, vollständig gelöst haben sie das Problem nicht.
Ein Nutzer berichtete über die Schwierigkeiten bei der Fehlerbehebung, die er als eine der frustrierendsten Erfahrungen bezeichnete. Nach vielen Monaten ist es nicht unvernünftig, eine Lösung von Intel zu erwarten. Doch die mangelnde Kommunikation erschwert die Situation zusätzlich. Eine ordnungsgemäße, klar kommunizierte Anleitung seitens Intel könnte das Problem erheblich mildern.
Kommunikationsversagen
Vergangenes Jahr hatte AMD ein Problem mit einigen Ryzen 7000-CPUs, das innerhalb von zwei Tagen gelöst wurde. Intel hingegen hat es bislang nicht geschafft, klare und konsistente Kommunikation zu diesem Thema zu bieten. Stattdessen stammen die meisten Informationen aus durchgesickerten internen Mitteilungen oder unabhängigen Untersuchungen. Offizielle Stellungnahmen sind selten und lassen betroffene Nutzer im Unklaren.
Abschließend lässt sich sagen, dass Intel dringend eine dedizierte Seite für Instabilitätsprobleme bei den 13. und 14. Generation CPUs einrichten sollte. Diese sollte aktuelle Entwicklungen und Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen. Eine Entschuldigung und verstärkte Kommunikation seitens Intel wären ebenso notwendig, um das Vertrauen der Nutzer wiederherzustellen. Schon jetzt zeigen sich zunehmend enttäuschte Kunden, sowohl im privaten als auch gewerblichen Bereich, was das Feuer nur weiter anheizt.