- Die dritte Staffel von Industry startet mit einer provokanten Yacht-Szene, die die turbulente Beziehung zwischen Yasmin und ihrem Vater zeigt. HBO wurde durch den provokanten Betreff „Koks und Boote“ von diesem Konzept überzeugt.
- Die Serie konzentriert sich auf drei Hauptfiguren: Yasmin, Harper und Robert, und deren persönliche und berufliche Herausforderungen in der Finanzwelt.
- Industry hebt sich durch seine ungeschönte Darstellung sozialer Klassen und Statussymbole von anderen Serien ab und zeigt, dass Beziehungen und Macht entscheidend sind.
- Trotz der Herausforderungen und sozialen Themen gelingt es der Serie, sich stetig neu zu erfinden und das Spannungstempo beizubehalten.
Die Schöpfer Mickey Down und Konrad Kay wollten die dritte Staffel mit einer extravaganten Szene auf einer Yacht im Mittelmeer eröffnen. Diese Yacht sollte als erzählerisches Medium für Rückblenden zwischen Yasmin (Marisa Abela) und ihrem Vater Charles (Adam Levy) dienen. Die gezeigten Szenen sollten die turbulente Beziehung zwischen den beiden darstellen, die von Charles’ Neigung zu Sexualität, Drogen und Macht geprägt ist. Um HBO von diesem gewagten Vorhaben zu überzeugen, schickten die Schöpfer eine E-Mail mit dem Titel „Koks und Boote“. Diese provokante Überschrift macht deutlich, dass die Serie weit mehr bietet als nur reißerische Schlagzeilen.
Ein vielseitiger Schauspieler-Kader
Industry begann als Drama um fünf Absolventen, die um eine dauerhafte Anstellung in einer angesehenen Londoner Investmentbank kämpfen. In der dritten Staffel sind es nur noch drei Hauptfiguren: Yasmin Kara-Hanani, die reiche Erbin, die ihr eigenes Erbe schaffen möchte; Harper Stern, eine clevere Händlerin mit einem Hang zur Eigeninitiative; und Robert Spearing, ein Oxford-Absolvent aus der Arbeiterklasse mit erheblichen emotionalen Herausforderungen. Die Serie entfaltet sich, indem sie die komplexen Konflikte und Entwicklungen dieser Charaktere beleuchtet. Während Yasmin sich nach dem Tod ihres Vaters neu erfindet, erklimmt Harper die Karriereleiter bis zum Leiter eines neuen Fonds.
Ein unvergleichliches TV-Erlebnis
Industry hat sich von einem soliden Drama zu einem wahren Meisterwerk entwickelt und wagte in Staffel 3 den Sprung zur Eigenständigkeit. Verglichen mit anderen Serien wie Euphoria oder Mad Men, hebt sich Industry durch ihre einzigartige Erzählweise ab. Sie bietet eine unverblümte Erkundung sozialer Klassen und gesellschaftlicher Statussymbole. Rob, ein Charakter der aus einfachen Verhältnissen stammt, erkennt allmählich, dass die Finanzwelt alles andere als eine Leistungsgesellschaft ist. Seine Erkenntnis, dass Beziehungen und Macht den eigentlichen Wert bestimmen, zieht sich durch die gesamte Serie.
Währenddessen kämpfen Harper und Eric, beide aus Minderheiten stammend, mit der doppelten Anstrengung, ihre Leistungen unter Beweis zu stellen. Yasmin steht, auch aufgrund ihrer familiären Verwicklungen, plötzlich am unteren Ende der gesellschaftlichen Leiter. Doch trotz dieser Herausforderungen schafft es die Serie, sich selbst immer wieder neu zu erfinden und nie das Tempo zu verlieren. Jede Folge von Industry fühlt sich wie das abenteuerliche Finale einer Staffel an, das stets spannende neue Wege verspricht.