- Samsung hat ein Smart-TV-Widget entwickelt, das Cloud-Streaming-Apps integriert, um das Spielen ohne Konsole zu ermöglichen. . Exklusive Spiele, die nur mit einem Fernseher und einem Smartphone gespielt werden können, erweitern das Gaming-Hub-Ökosystem. . Ein Test zeigte, dass diese Technologie zusätzliche Flexibilität bietet, aber kein vollständiger Ersatz für klassische Konsolen ist. . Cloud-Streaming ist noch nicht vollständig zuverlässig, was gelegentliche Bildqualitätsverluste und Aussetzer zur Folge hat. . Das System könnte nützlich für Haushalte mit mehreren Fernsehern sein, bietet aber momentan noch nicht die gleiche Leistung wie herkömmliche Gaming-Geräte.
Kann ein Fernseher Ihre Videospielkonsole ersetzen? Diese Frage hat Samsung in den letzten zwei Jahren beschäftigt. Der Anfangspunkt war die Einführung eines praktischen Smart-TV-Widgets, das verschiedene Cloud-Streaming-Apps integrierte. Mit diesem Widget konnten Nutzer eines neueren Samsung-TVs sofort Spiele von Amazon Luna, GeForce Now und anderen Anbietern streamen, ohne eine Konsole besitzen zu müssen. Dieses Jahr legt Samsung nach und führt exklusive Spiele ein, die nur mit einem Fernseher und einem Smartphone gespielt werden können.
Die neuen Möglichkeiten
Doch wie praktikabel ist das wirklich? Kann man ein komplettes Spielerlebnis nur über den Fernseher haben? Nach jahrelangem Staunen wollte ich das selbst ausprobieren. Ich kaufte einen Samsung-TV für mein neues Home-Office und tauchte schnell in das Gaming-Hub-Ökosystem ein. Obwohl es meine Spielgewohnheiten langfristig nicht verändern wird, erkenne ich die zusätzliche Flexibilität, die es bietet – selbst wenn es nicht immer die ideale Spielweise ist.
Mein Experiment begann, als ich in eine neue Wohnung zog und ein schmales Zimmer in ein Home-Office umwandelte. Ich entschied mich, alle meine Konsolen in dieses Zimmer zu verlegen, damit ich während des Arbeitstags leichter zugreifen konnte. Im Wohnzimmer ließ ich eine Xbox Series S als Streaming-App-Box stehen. Zum Abschließen meines Office-Setups brauchte ich einen neuen Fernseher. Ich wählte einen 55-Zoll Samsung-TV aus dem Jahr 2022, hauptsächlich um Zugang zum Gaming Hub zu haben.
Ganz ohne Konsole
Nach dem Einrichten und Herumstöbern in der App nahm ich mir eine Woche Zeit, um komplett im Gaming-Hub-Ökosystem zu leben. Anstatt meine Konsolen anzuschließen, spielte ich nur über das, was im Gaming Hub verfügbar war. Mein Steam Deck und die Switch benutzte ich jedoch weiterhin für unterwegs, da diese Erlebnisse durch den TV nicht ersetzt werden konnten. Der erste Schritt war einfach: Ich griff zu meinem Controller und verband ihn ausschließlich mit dem Fernseher. Das war die einzige Vorbereitung, die ich brauchte.
Bevor ich loslegte, machte ich einen Abstecher in Gaming Hub’s Katalog. Zwar sind viele der verfügbaren Spiele einfache Ablenkungen, die man in einem Flugzeug finden würde, aber den Großteil meiner Spielzeit verbrachte ich mit dem ambitionierten Rivals Arena. Dieses Deckbuilding-Kampfspiel ist Samsungs erstes großes „Exklusivspiel“, das zeigt, wie das Unternehmen die Idee eines kostenlosen TV-Spiels weiterentwickelt.
Vor- und Nachteile des Cloud-Gamings
Es wird keine Preise gewinnen, aber zwei Riesenfiguren mit Lebensanzeigen erscheinen auf dem Bildschirm, und mein KI-Gegner und ich wählen abwechselnd Karten aus. Es gibt drei Hauptfarben von Karten, die in einer „Schere, Stein, Papier“-Manier interagieren. Obwohl es strategische Elemente gibt, ist es meistens ein gedankenloses Glücksspiel. Die 3D-Charaktermodelle sind detailliert, selbst wenn sie sich kaum bewegen. Es gibt kostenlose Lootbox-Äquivalente, Quests zum Abhaken, Kostüme zum Freischalten und sogar Multiplayer-Unterstützung. Es fesselte mich zwar nicht über meinen neugierigen ersten Blick hinaus, aber ich erkenne das Potential, das ein Entwickler hier ausschöpfen könnte, wenn Samsung die Idee ernsthaft weiter verfolgt.
Nach diesem Ausflug ging es weiter. Ich meldete mich bei meinem Xbox Game Pass-Konto an und startete Spiele so, als ob ich eine Konsole benutzen würde. Besonders gefielen mir einige tägliche Puzzlespiele. Auch wenn es gelegentlich zu Verzögerungen bei der Nutzung der Benutzeroberfläche kam, stellte sich das Starten eines Spiels und dessen sofortiges Funktionieren mit meinem Controller als nahtlos heraus.
Nach dem Ausprobieren verschiedener Spiele über eine Woche hinweg wurde klar, dass dies nicht die Art und Weise ist, wie ich normalerweise spielen möchte. Dennoch wurde das Potential des Systems immer deutlicher, je länger die Woche andauerte. An einem Abend wollte ich mit meiner Freundin im Wohnzimmer abhängen und dabei noch eine halbe Stunde „Still Wakes the Deep“ spielen. Dazu startete ich die Series S im Wohnzimmer und streamte das Spiel weiter, genau an dem Punkt, an dem ich im Büro aufgehört hatte.
Mehr Flexibilität im Haushalt
Hier sehe ich das Potential dessen, was Samsung vorhat. Es ist kein Ersatz für ein echtes Gaming-Gerät, aber es ist ein nützliches Ökosystem für Haushalte mit mehreren Fernsehern. Ich denke dabei an das Haus meiner Eltern. Sie haben ihren Hauptfernseher im Wohnzimmer, einen im Essbereich und einen kleinen Bildschirm im Schlafzimmer. In so einem Setup könnte ich mir vorstellen, einige Konsolen im Wohnzimmer anzuschließen, aber andere Räume für zusätzliche Flexibilität zu nutzen.
Mein kleines Experiment zeigte die Tragfähigkeit dieser Option, wobei der Hauptvorbehalt bleibt, dass Cloud-Streaming noch nicht vollständig zuverlässig ist. Selbst mit schnellem Internet verliert man an Bildqualität und muss mit Aussetzern leben. Aber das nächste Mal, wenn ich ein 100-GB-Megaspiel herunterladen muss, das ich nur beiläufig über Game Pass ausprobieren möchte, könnte ich die Festplatte meiner Xbox entlasten und den Fernseher die Arbeit machen lassen.