- Das Leben auf der ISS ist geprägt von Mikrogravitation, was alltägliche Aktivitäten zu speziellen Herausforderungen macht. Die ISS umkreist die Erde mit 28.000 km/h und erlebt dabei 16 Sonnenaufgänge und -untergänge pro Tag. Die Zeit auf der ISS wird nach UTC/GMT gemessen, was eine strukturierte Zeitplanung ermöglicht. Der Jahreswechsel auf der ISS wird offiziell um Mitternacht UTC gefeiert, obwohl die Astronauten aus verschiedenen Zeitzonen stammen. Suni Williams und Butch Wilmore erwarteten nicht, Silvester im All zu verbringen, was für sie ein unvergessliches Erlebnis darstellt.
Das Leben auf der Internationalen Raumstation (ISS) ist keineswegs alltäglich. Aufgrund der Mikrogravitation verbringt man die meiste Zeit damit, schwebend durch die Raumeinheiten zu gleiten, was eine faszinierende, wenn auch herausfordernde Erfahrung darstellt. Selbst alltägliche Aktivitäten wie der Gang zur Toilette oder ein simpler Spaziergang außerhalb der Module verlangen nach speziellen Vorbereitungen, die weit über das hinausgehen, was auf der Erde erforderlich wäre. Mit einer Geschwindigkeit von ungefähr 28.000 Kilometern pro Stunde umkreist die ISS unsere Erde, was den Besatzungsmitgliedern ganze 16 Sonnenaufgänge und 16 Sonnenuntergänge innerhalb eines gewöhnlichen 24-Stunden-Zeitraums beschert.
Zeithorizont und Feierlichkeiten
Diese unüblichen Bedingungen werfen die Frage auf, wann die aktuelle Crew – bestehend aus NASA-Astronauten Suni Williams, Butch Wilmore, Don Pettit und Nick Hague sowie den russischen Kosmonauten Aleksandr Gorbunov, Alexey Ovchinin und Ivan Vagner – das neue Jahr willkommen heißen kann. Seit dem Beginn der menschlichen Besiedelung auf der Raumstation vor rund 25 Jahren entschieden die Raumfahrtbehörden, die Uhren an Bord der ISS auf die Koordinierte Weltzeit (UTC) einzustellen. Dies ist eng verwandt mit der Greenwich Mean Time (GMT) Zone in London, was eine klare Struktur für den Zeitablauf an Bord ermöglicht.
Das bedeutet, dass das neue Jahr auf der weltraumgestützten Plattform offiziell um Mitternacht UTC/GMT beginnt, was 19 Uhr Eastern Time (ET) am 31. Dezember entspricht. Obgleich die individuellen Crewmitglieder möglicherweise bevorzugen, den Jahreswechsel nach ihrer heimischen Zeitzone auf der Erde zu begehen, wäre dies bei 17 unterschiedlichen Zeitzonen, die die USA und Russland gemeinsam aufweisen, ein logistisches Unterfangen ohnegleichen. Häufig einigen sich die Astronauten auf eine gemeinsame Feierstunde, die in einem der zahlreichen Module der Station begangen wird. Hochprozentige Freuden sind allerdings nicht Teil des Festes, da Alkohol auf der ISS strikt untersagt ist.
Abenteuer und unerwartete Ereignisse
Besonders bemerkenswert an diesem besonderen Abend sind die Anwesenheit von Suni Williams und Butch Wilmore, die ursprünglich nicht erwartet hatten, den Jahreswechsel im Orbit zu verbringen. Die beiden amerikanischen Astronauten trafen im Juni an Bord des ersten bemannten Flugs des Starliner-Raumschiffs auf der ISS ein. Diverse technische Schwierigkeiten erforderten jedoch die sichere Rückkehr des Starliners ohne die Crew, was bedeutete, dass Williams und Wilmore letztlich per SpaceX Crew Dragon im März zurückkehrten. Für beide stellt die Begrüßung eines neuen Jahres 400 Kilometer über der Erde zweifellos ein unvergessliches Erlebnis dar, welches sie als einen Höhepunkt ihrer Mission bewerten werden.