- Das Western-Genre hat an Popularität verloren und sich teilweise ins Fernsehen und Streaming verlagert. Netflix bietet beeindruckende Western, darunter eine mehrteilige Saga mit Kevin Costner. Der Film besticht durch klassische Inszenierung und detailreiche Charaktere. Kevin Costner kombiniert Panoramalandschaften mit klug verwobenen Erzählsträngen. Der Film bewahrt die klassische Authentizität des Westerns und erweitert erzählerische Perspektiven.
Der Zauber des Western-Genres hat in den letzten Jahrzehnten stark nachgelassen. Einst spielten Western die gleiche dominierende Rolle im Kino wie heutzutage Superheldenfilme. Rund 40 dieser Filme kamen jährlich in die Lichtspielhäuser, von denen die meisten kaum Beachtung fanden. Heutzutage hat sich das Genre zum Teil ins Fernsehen verlagert, und die wenigen Produktionen, die im Kino verbleiben, erreichen bei weitem nicht mehr das Publikum von einst. Doch die Streaming-Plattform Netflix hält ein paar beeindruckende Western bereit, darunter ein Film, der im Februar besondere Beachtung verdient.
Ein unerwartetes Juwel auf Netflix
Dieser Western mit Kevin Costner, der sowohl als Hauptdarsteller als auch als Regisseur fungiert, war zwar kein Kassenschlager, trotzdem birgt er einige Qualitäten. Der Film zeichnet die Geschichte einer Gruppe ungleicher Charaktere nach, die gemeinsam den Grundstein für eine neue Stadt legen. Allerdings offenbart sich hier der Clou: Es handelt sich um den ersten Teil einer mehrteiligen Saga, sodass der Film abrupt endet und der Zuschauer hungrig nach mehr ist. Trotz seines gemischten Erfolgs bietet der Film mindestens drei Gründe, ihn auf Netflix zu entdecken.
Die Kunst der klassischen Inszenierung
Kevin Costner zeigt sich als Regisseur dieser Produktion als talentiert. Der Streifen weckt visuell Erinnerungen an klassische Western, mit panoramischen Landschaftsaufnahmen und atemberaubenden Kulissen. Was den Film zudem auszeichnet, ist Costners Gespür für Szene und Schnitt; er versteht es, die Erzählstränge seiner drei Stunden langen Epik klug zu verwoben. Die Charaktere wirken bis ins Detail ausgearbeitet. Obwohl die Geschichte unvollständig bleibt, hinterlässt sie beim Zuschauer den Wunsch, mehr zu sehen.
Eine authentische Erzählung
Besonders beeindruckend ist die Aufrichtigkeit des Films, da er nicht als revisionistisches Werk daherkommt. Costner hat sich das Ziel gesetzt, den Western zu beleben, wie er sie als Jugendlicher im Kino erlebte. Derartige Filme sind aus den Kinos praktisch verschwunden. Die Charaktere verkörpern echte Menschen, sowohl Helden als auch Antagonisten. Es gibt reichlich romantische Verklärungen des wilden Westens, und gleichzeitig wird der Versuch unternommen, das Spektrum der erzählten Geschichten zu erweitern, um bisher ungehörten Stimmen Gehör zu verschaffen.
Letztendlich gelingt es dem Film, trotz seiner beträchtlichen Länge, die Spannung aufrechtzuerhalten. Auch wenn die Erzählung nicht vollständig abgeschlossen ist, sind die einzelnen Geschichten wie ineinander verwobene Episoden, die dem Zuschauer das Gefühl einer weitreichenden und facettenreichen Erzählung geben.