- Eine Konferenz mit Impfgegnern und Verschwörungstheoretikern findet im National Doral Miami Resort, einem Hotel im Besitz von Donald Trump, statt. Die Veranstaltung wird von Charlie Ward organisiert, der für seine Online-Anhängerschaft bekannt ist und über Themen wie QAnon und 9/11 spricht. Umstrittene Redner wie Andreas Kalcker, der ein gefährliches Bleichmittel als Heilmittel bewirbt, werden ebenfalls erwartet. Tickets für die Konferenz reichen von 50 bis 2.300 Dollar, je nach Zugang und Paket. Die Konferenz könnte die Verbreitung gefährlicher Gesundheitsansichten durch die Teilnahme prominenter Personen fördern.
Eine Versammlung voller Verschwörungstheorien mit prominenten Impfgegnern, darunter ein Mann, der giftige Bleichmittel als Heilmittel für Krebs und Autismus propagiert, wird im Mai im National Doral Miami Resort in Florida stattfinden. Die Konferenz der sogenannten “Wahrheitssucher” wird in einem Hotel abgehalten, das im Besitz von Präsident Donald Trump ist. Organisator ist Charlie Ward, ein in Spanien lebender Verschwörungstheoretiker, der online eine große Anhängerschaft hat. Dort diskutiert er über Themen wie QAnon, 9/11, die angebliche Flachheit der Erde und Echsenmenschen. Zahlreiche Redner werden erwartet, unter ihnen viele, die die Wirksamkeit der Covid-19-Impfstoffe in Frage gestellt haben, sowie Befürworter von QAnon und Leugner von Wahlergebnissen. Auch anti-immigrantische Kampagnenteilnehmer wie Christie Hutcherson werden dabei sein.
Hintergründe zur Konferenz
Auf der Webseite der Konferenz wurde ursprünglich auch Trumps Schwiegertochter Lara Trump als Hauptrednerin aufgeführt, obwohl der Veranstalter gegenüber WIRED angab, dass ihre Anwesenheit nicht endgültig bestätigt sei. Kurz nachdem WIRED die Organisatoren kontaktierte, wurde ihr Name entfernt. Ein weiterer umstrittener Teilnehmer ist Andreas Kalcker, ein Deutscher, der ein bleichähnliches Mittel als Heilmittel für Autismus und Krebs beworben hat. Kalcker beabsichtigt, die Konferenz zu nutzen, um Daten und Erfahrungsberichte von Nutzern seiner “Lösung” zu präsentieren. Das von ihm beworbene Produkt, bekannt als Chlordioxid-Lösung oder MMS, ist seit Jahren in alternativen Gesundheitskreisen umstritten. Die US-amerikanische Lebensmittelüberwachungs- und Arzneimittelbehörde warnte 2019 davor, dass der Konsum solcher Produkte einem Bleichen gleichkäme.
Es ist besorgniserregend, dass Kalckers Anwesenheit auf der Konferenz seinen Einfluss in den USA vergrößern könnte. Aktivisten, die seit Jahren gegen gefährliche alternative Gesundheitslösungen kämpfen, sind alarmiert, da solche Ansichten durch die Teilnahme von Trump-Familienmitgliedern salonfähig werden könnten. Fiona O’Leary, eine in Irland ansässige Aktivistin, äußerte sich besorgt über die Möglichkeit, dass Kalcker in Miami eine Plattform erhält, um sein umstrittenes Bleichmittel weiter zu promoten. Dabei verweist sie auf die Gefahr, dass autistischen Kindern schadstoffhaltige Mittel verabreicht werden.
Ein umstrittenes Ereignis
Tickets für die zweitägige Konferenz, die in Anschluss an ein Charity-Golf-Event stattfindet, liegen im Preisbereich von 50 Dollar für einfachen Zugang bis zu 2.300 Dollar für VIP-Pakete. Veranstaltungsorganisator Charlie Ward hat in der Vergangenheit durch das Verbreiten von Verschwörungstheorien rund um Covid-19 und QAnon eine breite Online-Gefolgschaft gewonnen. Er ist gut vernetzt in der Trump-Welt und hat ein beeindruckendes Netzwerk an Verbindungen. Der Direktor der Konferenz, Stuart Leary, erklärte gegenüber WIRED, dass die Mehrheit der Teilnehmer aus den USA stamme, jedoch bis zu einem Drittel der Gäste aus dem Ausland anreisen wird.
Ward bestreitet antisemitische Posts, die auf seinem gelöschten Telegram-Kanal veröffentlicht wurden, und gibt an, nicht selbst verantwortlich gewesen zu sein. In seinen Aussagen lehnt er jede Verbindung ab und nennt mögliche Hacks als mögliche Ursache. Dennoch hat sich die Beziehung zwischen Ward und der Trump-Organisation durch diese Vorkommnisse offenbar nicht verschlechtert, da das Trump Doral Resort anscheinend von sich aus auf Ward zukam, um das Event auszurichten. Die Trump-Organisation hat keine Stellungnahme zu diesem Vorfall abgegeben.